Die raumgreifende Struktur basiert auf einem Holzelement aus Buche, das sich unterschiedlich kombinieren lässt und Spielraum für verschiedene Anforderungen und Bedürfnisse bietet: Als Ablage für Bücher und Lernmaterialien, die geordnet und schnell zugänglich zum Lernen anregen. Als Arbeitsplatz, der an die Raumsituation angepasst werden kann. Als geschützte Sitzgelegenheit, wo die Jugendlichen sich ungestört in ein Thema vertiefen können. Die schlichte Form wirkt leicht und nimmt wenig Platz ein. Das einzelne Modul lässt sich einfach von einer Person tragen und anheben, so dass das System in wenigen Schritten umgestaltet werden kann. Es wird entlang der Wand, in die Höhe oder in den Raum gebaut. Das Klassenzimmer kann damit in separate Bereiche unterteilt und sinnvoll strukturiert werden. Das fördert die Ruhe und verbessert die Akustik. Im Kontext der Montessori-Schule bietet die Wandkonstruktion die Möglichkeit, Platz in der Mitte des Raumes zu schaffen, wo zentrale Aktivitäten im Kreis stattfinden.

Das Holzmodul basiert auf dem Prinzip einer Sprossenleiter und kann bis auf wenige Arbeitsschritte von den Kindern selbst gebaut werden. Das fördert die Eigenverantwortung und schafft einen Bezug zwischen den Lernenden und ihrer Lernumgebung. Die Löcher werden an der Standbohrmaschine eingelassen, die Sprossen mit Holzleim verklebt. Alle Holzelemente können in den gängigen Baumärkten gekauft und zugeschnitten werden. Um die Module zu kombinieren, werden die bei den Sprossen verwendeten Rundhölzer als Dübel eingesetzt.

Steht die gewünschte Struktur fest, kann diese mit Behältern und Sitzunterlagen aus Formvlies bespielt werden. Die textile Oberfläche dieser Elemente wirkt lärmdämpfend und verleiht dem Raum Wohnlichkeit.

Tags

education information
social design

Supervisor(s)

Prof. Susanne Schwarz-Raacke, Prof. Dr. Zane Berzina, Prof. Steffen Schuhmann, Anne Herderer