Heutzutage wird in allen Bereichen unglaublich viel Müll produziert. Ein Großteil der hergestellten Materialien und Produkte sind von schlechter Qualität, halten nicht lange und werden nach kurzer Zeit als nutzloser Restmüll weggeworfen. Ich wollte ein Produkt entwickeln, das aus natürlichen Materialien gewonnen wird und ohne der Natur zu schaden in den natürlichen Kreislauf zurückgehen kann. Neben ökologisch hergestellten Stoffen (Seide, Leinen, Baumwolle) kommen hierbei verschiedene Elemente des Kirschbaums zum Einsatz, mit denen ich vorher Versuche in Hinblick auf ihre Verwendungsmöglichkeiten in der Stoffgestaltung unternommen habe. Ich habe mit Kirschblüten, Kirschblättern und aus Kirschen gewonnenem Saft Färbeversuche gemacht. Das Ergebnis ist eine in sich stimmige, durch feine Nuancen innerhalb eines Spektrums von Braun-, Rot-, Rosa-, Grün- und Gelb-Tönen bestimmte Farbpalette. Dazu habe ich mich mit den möglichen Funktionen von Kirschkernen beschäftigt, die Wärme und Kälte speichern können, aber auch durch ihre taktilen Eigenschaften für therapeutische Zwecke geeignet sind. Das entstandene Produkt ist eine Stoffkollektion, deren Besonderheit, neben der Verwendung von Farben aus Bestandteilen des Kirschbaums, in der Verarbeitung der Kirschkerne liegt, die durch zwei Lagen Stoff zusammengehalten werden und innerhalb eines genähten Rasters unterschiedlich verteilt werden können. Je nach Konstruktion und Material lassen sie sich entweder frei verschieben und immer wieder neu zu individuellen Mustern anordnen oder bilden bei dichterer Anordnung eine steifere, formbare Fläche. Zudem können die Kirschkerne, durch Erhitzen oder Kühlen,therapeutisch zur Linderung von Schulter- und Rückenschmerzen eingesetzt werden.Der Titel meines Projekts, SAKURA, ist japanisch und bedeutet Kirschblüte. Dieses gilt als Synonym für Schönheit, Zartheit und Vergänglichkeit, Aspekte, die auch in meinen Stoffen zum Ausdruck kommen. Ihr nachhaltiger Lebenszyklus existiert in doppelter Hinsicht. Wenn sie einem nicht mehr gefallen, dürfen sie ohne Bedenken im Kompost landen. Aufgrund der Wandelbarkeit und Vergänglichkeit der Farben, durch neues Färben und durch Umarrangieren der Kerne können sie aber auch immer wieder erneuert werden.




