Die Region Lausitz ist reich an Res- sourcen, die kaum wahrgenommen und geschätzt werden. Der Kern des Konzepts »Der Tisch« besteht darin, im Sinne eines »Ressourcen Mappings« Vorhandenes sichtbar zu machen und positiv zu besetzen. In Zusammenarbeit mit lokalen Nahrungsmittelproduzenten wird ein »Esserlebnis« inszeniert, das Begegnungen möglich macht, zum Schmecken und Nachdenken anregt.

Gegessen wird mit den Fingern. Es gibt zum Beispiel Quark, Leinöl, Karpfen aus der Oberlausitz. Die Inszenierung der Lebensmittel am Tisch impliziert jeweils eine spezifische Interaktion: Der letzte Schritt der Zubereitung, wie Würzen und Abschmecken, wird von den Gästen übernommen. Das Brot müssen sie selber brechen. Einzelne Zubereitungsschritte, wie das Reiben von Meerrettich, können nur von zwei Gästen gemeinsam ausgeführt werden. Zum Händewaschen stehen Emailleschüsseln und Leinenhandtücher bereit.

Am »Tisch« zu essen bedeutet: sich bewusst und spielerisch mit Nahrungsmitteln aus der eigenen Region auseinandersetzten und diese schätzen zu lernen. Daraus kann sich eine positive Einstellung zur eigenen Heimat entwickeln.

Wir unterstützen dies durch ritualisierten Handgriffe am »Tisch«. Rituale helfen, uns einbezogen zu fühlen. Sie geben Struktur, stiften Sinn und Gemeinschaft und lassen uns Vertrautes in einem anderen Licht erscheinen. Mit dem »Tisch« kreieren wir Rituale, um Menschen auf die ökonomischen, kulturellen und sozialen Ressourcen ihrer Umgebung aufmerksam zu machen.

Der »Tisch« ist eine Metapher für die Gemein- schaft und die soziale Interaktion, die wir uns für die Lausitz wünschen.

Tags

regional urban
social design
speculative design

Supervisor(s)

Prof. Dr. Zane Berzina, Prof. Susanne Schwarz-Raacke, Prof. Steffen Schuhmann