Welche Synergien können entstehen, wenn traditionelle Handwerkstechniken, GefĂ€ĂŸe zur Zubereitung regionaler Gerichte und lokal produzierte Lebensmittel miteinander verknĂŒpft werden?

Arbeits- und Lebenskultur spiegeln sich in den Dingen des tÀglichen Gebrauchs und in den Nahrungsmitteln. Doch zunehmend verschwinden regional produzierte Waren aufgrund mangelnder WettbewerbsfÀhigkeit aus der Lausitzer Kulturlandschaft, auch wenn es das Wissen um die Produktion noch gibt und das Potential somit weiterhin vorhanden ist.

In RĂ€ucherei werden Handwerk und regionale Lebensmittel als identitĂ€tsstiftende Komponenten wiederbelebt und zeitgemĂ€ĂŸ interpretiert. Dies geschieht ĂŒber ein GerĂ€t zum kulinarischen RĂ€uchern von Fisch und anderen Lebensmitteln, das sich auf die Tradition des Eisengießens in der handwerklichen GefĂ€ĂŸherstellung sowie auf die Fischzucht in der Lausitz bezieht. Die RĂ€ucherung der Lebensmittel selbst wird nach Hause verlagert, Rauch und Feuer zu Elementen der Zubereitung und Teil eines kulinarischen und gemeinschaftlichen Erlebnisses.

In der letzten Zeit gewinnt das RĂ€uchern, ein traditionelles Konservierungsverfahren, im individuellen RĂ€uchern eine neue Beliebtheit. Es eröffnet viele Möglichkeiten der aromatischen Verfeinerung und lĂ€sst sich neben Fisch auch fĂŒr Fleisch, KĂ€se, Ei, GemĂŒse und sogar Obst anwenden. Das bei RĂ€ucherei angewendete HeißrĂ€uchern findet mit ĂŒber 60 Grad Celcius statt, sodass die Hitze im GefĂ€ĂŸ die Lebensmittel auch garen lĂ€sst. Eigenkreationen aus SpĂ€nen verschiedener Holzsorten veredeln das RĂ€uchergut mit bitteren, herben, sĂŒĂŸlichen oder fruchtigen Aromen.

Die Einzelteile des GerĂ€tes sind: der Unterbau, unter dem ein Brenner platziert wird, eine Schale fĂŒr die SpĂ€ne, sowie der Deckel mit Einsatz aus Gusseisen, außerdem ein Glaszylinder und ein Drahtgestell mit Rosten aus Edelstahl.

Zum RĂ€uchern werden die Lebensmittel zunĂ€chst auf die Roste gelegt und das Gestell im GefĂ€ĂŸ platziert. Anschließend wird ein im Deckel befindlicher Einsatz entnommen, und die RĂ€ucherspĂ€ne werden durch die Öffnung ĂŒber das Rohr bis in die RĂ€ucherschale gestreut. Je nach gewĂŒnschter IntensitĂ€t können sie mehrmals nachgefĂŒllt werden.

WĂ€hrend des Gar- und RĂ€ucherprozesses lĂ€sst sich das Klima im Inneren des GefĂ€ĂŸes beeinflussen. Durch mechanisches Anheben der SpĂ€neschale sowie Drehen des Einsatzes im Deckel werden die Lebensmittel den jeweiligen Temperaturen entsprechend gegart und gerĂ€uchert. Der transparente Glaszylinder gewĂ€hrt den direkten Blick in den Garraum. Eindrucksvoll und sichtbar begleiten Feuer und Rauch die Entstehung einer schmackhaften Mahlzeit.

Tags

craft culture
regional urban

Supervisor(s)

Prof. Susanne Schwarz-Raacke, Prof. Dr. Zane Berzina, Prof. Steffen Schuhmann