Mehr als 90% der Ressourcen, die wir der Natur entnehmen, werden innerhalb von nur drei Monaten zu Müll, der entsorgt werden muss (Chapman, J. 2006). Fakten, die längst klar sind? Dennoch besteht weiterhin eine enorme Lücke zwischen Wissen und Handeln.

Designer haben eine große Einflussmöglichkeit auf die ökologische Qualität von Produkten. Ihre Entscheidungen beim Entwurf bestimmen wesentlich Material, Herstellung, Gebrauch und Nachleben eines neuen Produkts oder einer Dienstleistung.2010 installierten die Gestaltungsfachgebiete der Kunsthochschule Berlin-Weißenseemit greenlab, dem Labor für Nachhaltige Design Strategien, einen neuen Arbeitsschwerpunktmit dem Ziel, nachhaltige Design-Lösungen für ökologische und soziale

Fragestellungen zu entwickeln. greenlab ist Inkubator, Labor, Brutstätte, Knowledgebase. Es motiviert Studierende, Design in globalen Zusammenhängen von Ökologie, Ökonomie, Gesellschaft und Kultur kritisch zu betrachten. greenlab fördert die Vernetzung von Hochschulprojekten mit Praxis, Forschung und Industrie und die interdiziplinäre Zusammenarbeit der DesignFachgebiete der Kunsthochschule Berlin-Weißensee: Mode-Design, Produkt-Design, Textil- und Flächen-Design und Visuelle Kommunikation.

Das Sommersemester begann mit dem zweitätigen Symposium GREEN DESIGN zu nachhaltigen Designstrategien, Materialien und Case Studies im Haus der Kulturen der Welt. Anschließend fand ein einwöchiger Workshop mit TED/Chelsea Design College UK statt. Aus diesen einführenden Veranstaltungen wurden Themen generiert, sowie individuelle und teamorientierte Projekte entwickelt, die inSemesterprojekten bearbeitet werden.

Im Semesterprojekt sind nachhaltige Konzepte, Produkte und Services entstanden zu den Themen: Zero Waste, Cradle to Cradle, Recycling, Upcycling, soziale Nachhaltigkeit, regionale Produktion, User-Maker Szenarios sind Strategien, die kritisch untersucht und visionär umgesetzt wurden.