Die Aufgabe eines Sonnenschutzes ist es, unerwünschte Wirkungen der Sonneneinstrahlung wie Blendung, Reflexion und das Überhitzen eines Raums abzuhalten. Dazu können außen oder innen an Fenster und gläserne Fassaden verschiedenste Systeme angebracht werden. Die üblichen Ausführungen des innenliegenden Sonnenschutzes haben oft den Nachteil, dass sie nur die Option offen oder geschlossen kennen. Außerdem sind die meisten Systeme optisch wenig ansprechend und vermitteln eine rein funktionelle Atmosphäre. Wie kann also eine Alternative mit variabler Durchlässigkeit gegenüber diesen herkömmlichen Varianten aussehen, die eine offene und lebendige Arbeits- und Wohnatmosphäre schafft?
blind_folded ist eine dreidimensionale, mit regelmäßigen Einschnitten versehene Faltstruktur aus einem thermoplastischen Textil. Je nach Stauchung oder Streckung des Materials entstehen unterschiedlich große Öffnungen. Gleichzeitig verändert sich die reliefartige Struktur der gefalteten Fläche: gedehnt wird das Material flacher, ist es gestauchter, treten seine geometrischen Formen deutlicher hervor. Die Öffnungen sind in einer Mittelstellung am größten, während sie sich weitgehend schließen, wenn die Fläche gespannt ist. Auch Abschnitte mit unterschiedlicher Durchlässigkeit können gebildet werden, sodass ein Teilbereich vollen Blendschutz bietet, während ein anderer nur als Sichtschutz funktioniert und direktes Sonnenlicht in den Raum lässt.
Die Struktur schafft zwar eine optische Barriere, aber durch die variablen Öffnungen und Formveränderungen auch Leichtigkeit und Durchlässigkeit. Sie lädt ein, nicht nur ihre Geometrien zu verändern, sondern mit dem Außenlicht auch wechselnde Lichtmuster nach innen zu holen. So geht dieser Sonnenschutz über seine rein praktische Funktion hinaus und wird zu einem lebendigen, interaktiven Element im Raum. Er ist leicht zu verstellen und den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben seiner Nutzer anzupassen. Eine für jeden angenehme Lichtsituation verbindet sich mit einer anregenden, spielerischen Ästhetik.



