Wer kennt aus seiner Kindheit noch das Lied „Teilen macht Spaß“, in dem es heißt „... hast du eine Butterschnitte, schneide sie durch in der Mitte, dann hat auch dein Freund etwas, denn teilen macht Spaß...“. Begriffe wie Teilen, Tauschen und Schenken haben derzeit Konjunktur. Die sogenannte Sharing Economy boomt und Konzepte wie Airbnb, drivenow und kleiderkreisel erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. In einer Zeit, in der das Individuum im Vordergrund steht und oft eine starke Selbstbezogenheit herrscht, zeigt sich gleichzeitig ein Trend zur Gemeinschaft und zum Teilen.

Auch Coworking Spaces basieren auf diesem Grundgedanken. Menschen aus unterschiedlichsten Berufen arbeiten temporär an ihren Projekten und teilen sich dabei einen Raum und seine Einrichtung. Dabei sind auch soziale Effekte wie gemeinsame Arbeitssituation und kreativer Austausch von Bedeutung.

Das Projekt Sharing Station bietet ein Modell, um den sozialen Gedanken innerhalb eines Coworking Spaces stärker zu aktivieren. Ein Wandsystem, das dem Zweck dient, Materialien, Informationen und Fähigkeiten ohne kommerzielle Absichten untereinander zu teilen. In drei Höhen können verschiedene Boxen befestigt werden, die als temporäre Behälter für zu verschenkende Objekte dienen. Sie haben unterschiedliche Größen und lassen sich in ihrer Anordnung durch das einfach handhabbare Einhängesystem schnell verändern. Außerdem können Pinnwände befestigt werden, auf denen man Gesuche, Angebote, interessante Artikel und Kontakte veröffentlichen kann. Ein Vorbild für das Projekt sind die sogenannten „Giveboxen“, kleine Holzkabinen, die vereinzelt in den Straßen von Berlin stehen. Hier kann jeder seine noch brauchbaren aussortierten Dinge ablegen, ein anderer sie mitnehmen. Dadurch werden aus schnelllebigen Produkten Zirkulationsgüter und die Nachbarn näher zusammengebracht. Die Sharing Station kann ebenfalls das Gefühl vermitteln, Mitglied einer sich unterstützenden Gemeinschaft zu sein. Gerade in einem inklusiven Coworking-Space spielt dies eine wichtige Rolle. Aber auch an anderen Orten wie Büros, Vereinsräumen oder Hausgemeinschaften kann man sie sich vorstellen, wo sie ebenfalls eine verbindende Funktion übernimmt.

Supervisor(s)

Prof. Dr. Zane Berzina, Prof. Susanne Schwarz-Raacke, Isabelle Dechamps, Ferdinand Pechmann