Wie können traditionelle Herrenhemden dekonstruiert und in visuell und kulturell neuartige Bekleidungstextilien transformiert werden?

Analog zum sachlich funktionalen Kontext, in dem sie üblicherweise getragen werden, basieren die klassischen Muster von Hemden meist auf geraden oder sich rechtwinklig kreuzenden Linien. Wird der Stoff aufgetrennt und in schmale Streifen zerteilt, treten diese Geometrien hervor und lassen sich in neue, komplexere Strukturen übertragen. Die Streifen behalten zwar die farbige und geometrische Codierung ihrer vorherigen Musterung, aber verrutschen wie bei einem digitalen Glitch, sodass mit ihrer neuen Anordnung zugleich die Störung und Auflösung der ursprünglichen Ordnung sichtbar wird.

Erzielt wird diese Neuordnung durch die Verarbeitung als Gestrick oder Gewebe, mit neuartigen Texturen und Mustern, welche kontrolliert, jedoch frei von Perfektion wirken. Dieser Effekt folgt aus der Kombination von zwei in sich jeweils geordneten Strukturen, die übereinander gelegt eine unendliche Menge an Variationen und Interferenzen hervorbringen können.

Tags

circular economy
craft culture
reduced use
waste as ressource
zero waste

Supervisor(s)

Prof. Dr. Zane Berzina, Elisabeth Oestringer, Essi-Johanna Glomb, Andreas Kallfelz

Collaborator(s)

Cissel Dubbick, Prof. Heike Selmer