Auf welche Weise kann ich eine eigenständige Transformation des Kente-Gewebes vollziehen, die sowohl meine kulturellen Identitäten zum Ausdruck bringt als auch die Wertschätzung und die Authentizität des Textils erweist?

Textile und ihre philosophische und kulturelle Bedeutung, ihre Fähigkeit, Gefühle und Lebensumstände zu verewigen, sind in vielen afrikanischen Kulturen wichtiger Teil der zwischenmenschlichen Kommunikation.

Im Rahmen meiner Arbeit habe ich die digitale Praxis der sogenannten Gelelektrophorese - Fingerabdrücke, die in ein Bandenmuster übertragen werden umformuliert und mit dem tiefen Ahn*innenwissen des ghanaischen Kente-Textils verbunden. Es entsteht ein Gestrick, das schwer ist, das wertvoll ist, der Geschichte in Form von gestrickten Fingerabdrücken, gedämpften Farben, die mich ans Deutschsein erinnern und eine einzigartige Familiengeschichte erzählt. Textilien erzählen die Geschichten, der Menschen, der Orte, deren Geschichten oft unerzählt und unerhört sind und bleiben.

Meine Praxis knüpft eng an vorkoloniale Methoden, wie orale Geschichtenerzählung und das generationsübergreifende Vererben von Erinnerung in Form von Skulpturen, Gedichten und eben Stoffen und Kleidung an.

Tags

craft culture
critical design
design activism
social design

Supervisor(s)

Prof. Dr. Zane Berzina, Elisabeth Oestringer, Essi-Johanna Glomb, Andreas Kallfelz