Das Projekt ist als dialogischer Prozess konzipiert und verbindet zwei Weberinnen in sehr unterschiedlichen Kontexten, eine Berliner Textildesign-Studentin und eine Modedesignerin aus Sri Lanka. Beide vollziehen über einen Zeitraum von fünf Arbeitstagen einen simultanen Herstellungsprozess, während dessen sie in einem ständigen virtuellen Austausch stehen.
Das Ergebnis sind zwei kodierte Gewebe, die jeweils als Tagebuch gelesen werden können. Verschiedene Farben repräsentieren verschiedene Tageszeiten und visualisieren die jeweiligen Arbeitsrhythmen. Doch die Materialien und Farben weisen auch feine Unterschiede auf, in denen die unterschiedliche Herkunft der gewebten Diagramme wahrnehmbar wird. Der Projektverlauf wird von beiden Seiten filmisch dokumentiert.
Durch dieses performative Konzept werden modellhaft Arbeitsprozesse und -umstände in den Blick gerückt, die sonst unsichtbar bleiben, ebenso wie die Menschen, die hinter jedem anonymen Objekt aus den globalen Produktionsketten stehen.


